Karfreitag – 2.Kor 5,19-21

Das Kreuz mit dem Kreuz

Versöhnen ist schon im Alltag nicht leicht. Nach einem Streit verhärten sich die Fronten, keine möchte vom anderen etwas wissen. Keiner bewegt sich auf den anderen zu. Wie viel Unversöhnlichkeit und Streit bringt auseinander und macht Ehen, Familien und Nachbarschaften kaputt. 

Gott macht es anders. In Jesus wird er Mensch, um den Graben zu schließen. Der Schöpfer wird Geschöpf, wird einer von uns. Gott kommt auf uns zu. Er begegnet Menschen barmherzig, richtet nicht streng nach Aktenlage, sondern bringt zurecht und trägt die Schuld aus der Welt.

„In Christus war Gott selbst am Werk“ (19). Deshalb ist die Kreuzigung Jesu von Nazareth kein bedauerlicher Zwischenfall unter vielen anderen. Vielmehr hat sich Gott in das Leiden und den Tod am Kreuz verstricken lassen. Damit teilt Gott in seinem Sohn den Weg aller Menschen. Er lernt Versuchung, Angst, Sorge und schließlich den Tod kennen. 

In den Riss zwischen Schöpfung und Geschöpf tritt er in Christus selbst. Christus erlebt Gottverlassenheit und stirbt. Alle gottfeindlichen Mächte von Lüge, Unterdrückung und Gewalt arbeiten sich an Jesus ab. Aber ihr Triumph endet in ihrer endgültigen Niederlage. Der Schöpfer weckt Jesus auf. Damit öffnet er in Christus neue Perspektiven für alle, die sich versöhnen lassen und glauben. Durch das Kreuz wird Gott zum liebenden Vater für uns alle.

Die ganze Andacht findest du hier!