Trinitatis

Als wir vor Jahren unsere Tochter in Brasilien besucht haben, fuhren wir auch zu den berühmten Wasserfällen von Igquazu. Als ich dort ankam und mich dem Wassergetöse näherte, ergriff mich ein tiefes religiöses Gefühl, das ich noch nie hatte.

So ein Wunder der Natur öffnet ganz neu die Augen für die Schöpferkraft Gottes: das rauschende und tobende Wasser, die gewaltige, unerschöpfliche Flut, das Tosen, der leichte Wassernebel überall und das wunderschöne üppige Grün der Bäume.

Fast hat es den Anschein, als ginge es dem Apostel Paulus auch so, als er den Römerbrief schrieb. In Kapitel 11,33 beginnt er mit einem gewaltigen Lobpreis Gottes.

Das Staunen über die großartige Schöpfung wie der gewaltigen Wasserfälle, der Geburt eines Kindes, der Schönheit des Verliebens lässt uns etwas von Gott ahnen. Mitten in der Unendlichkeit des Universums offenbart sich uns Gott.

Aber das ist ja nur die eine Seite Gottes. Darüber lest ihr hier mehr.

Wachstum

Wenn ich mit dem Fahrrad nach Hause fahre, graute es mir früher vor den letzten Metern. Nach der Fahrt auf ebener Strecke aus dem Südviertel nach Cappel muss ich eine ziemliche Steigung schaffen. Das geht mit dem Auto mühelos, aber mit dem Fahrrad kostet es viel Kraft. Mit Mühen schafft man es und kommt durchgeschwitzt oben an. Vor ein paar Jahren habe ich mir deshalb ein E-Bike zugelegt. Der Akku steuert fremde Energie bei und unterstützt mich. 

Das ist im geistlichen Leben ähnlich: Wir brauchen auch da Unterstützung. Im geistlichen Leben kann uns Gott durch seinen Geist die Energie geben. Paulus spricht von „innerer Kraft und Stärke“, die uns Gottes Geist gibt. Gott ist „unerschöpflich reich … an Macht und Herrlichkeit“ (16), deshalb bittet Paulus ihn um Hilfe für die Christen. Gott kann es schenken. Bitten wir ihn darum?

hier findet Ihr die vollständige Andacht.

Beten

Wenn wir beten, beginnen wir meistens mit uns selbst, mit der Familie, den Verwandten und nahestehenden Menschen, von deren Nöten wir wissen. Wenn es der Firma schlecht geht, beten wir für die Firma.

Paulus geht in 1. Tim 2 einen anderen Weg. Er weist auf das Gebet für alle Menschen hin. Paulus weitet unseren Blick ganz enorm! Wir sollen nicht nur an uns, unsere Sorgen denken. Es sei Aufgabe aller Christen, „mit Bitten, Flehen und Danken für alle Menschen einzutreten.“ Paulus geht also nicht von der Nähe aus, sondern kommt von der Weite her: für alle Menschen sollen wir beten: Ferne und Nahe, Einheimische und Fremde, Christen und Nicht-Christen, Säkulare und Religiöse. 

Mehr zum Thema findet man hier!

Kleider machen Leute

Den Schornsteinfeger, die Schreinerin oder den Arzt im Krankenhaus kann man an der Kleidung erkennen. Die Kleidung passt zur Arbeit oder zum Anlass. Für die Gartenarbeit trägt man etwas anderes als bei einer Hochzeitsfeier. Kleidung wird bewusst gewählt.

Paulus greift das Anziehen neuer Kleidung auf, weil die Christen in Kolossäa Auserwählte Gottes sind. Ihnen hat er seine Liebe geschenkt. Sie haben die Botschaft der Liebe Gottes gehört und die Einladung zu neuem Leben erfahren. Deshalb sollen sie alte Kleidungsstücke wie Zorn, Wut und Bosheit ablegen (3,8) und sich als von Gott Geliebte neu einkleiden mit Erbarmen,  Güte, Demut, Freundlichkeit, Geduld und vor allem der Liebe

Das ist leichter geschrieben als getan. Wie das gehen kann, liest man hier!

Ist da mehr?

Griechen und Römer suchen nach einem Gott, den sie bei ihrer Verehrung vielleicht übersehen haben. Denn sie fürchten, dass dieser Gott sich dafür rächen könnte. Der Apostel Paulus nimmt diese Vorstellungen in einer Predigt auf (Apg 17,22-31).

Die Menschen ahnen, dass man sich das Göttliche nicht wie all die Bilder vorstellen darf, die sich Menschen damals davon machen und die Künstler als Skulpturen schaffen: Zeus, Poseidon, Ares, Apollos oder Aphrodite. Alle Kunst kommt dem Göttlichen nicht wirklich nahe. Aber alle Kunstwerke der Götter damals erinnern Menschen daran, dass sie Suchende sind und die Menschen nicht nur ihres Glückes Schmied.

Heute ist das ja so anders nicht: Viele Menschen ahnen, dass es hinter all dem Vordergründigen, was wir sehen oder wissen etwas geben könnte, was mehr ist. Menschen beschäftigen sich mit Religionen, ja wenden sich sogar dem Christentum neu zu. Menschen suchen das Anrührende eines meditativen Gottesdienstes, die Wirkung von kirchlichen Räumen, erfreuen sich an Lobpreismusik oder alten Chorälen, suchen Gott in der Natur und lassen sich „ergreifen“.

Der Apostel zeigt seinen Zuhörern, dass der unbekannte Gott nicht fremd ist, sondern er ganz nah ist – nämlich als Schöpfer. Der bisher unbekannte Gott hat alle Menschen geschaffen, aber er ist bislang verborgen gewesen. Nun hat er sich gezeigt und offenbart.

Interesse? Dann schaue hier!

Guter Hirte

Viele historische Darstellungen von Jesus zeigen ihn als guten Hirten. Das Bild vom Hirten und seinen Schafen ist anrührend, es vermittelt Geborgenheit und Nähe.

Heute vermittelt das Bild aber bei manchen ein Unbehagen, weil niemand sich in der Rolle des Schafes wiederfinden will. Schließlich gelten Schafe als dumm und folgsam. Dazu sind sie Herdentiere. Das passt vielen nicht zu ihrem eigenen Selbstbild.

Andererseits kommen viele allein mit sich auch nicht zurecht, suchen Hilfe bei Therapeuten oder folgen extremen „Stars“. Wir wollen unsere Identität leben, aber brauchen dabei Hilfe.

Die ganze Andacht findet Ihr hier!

Bewährung in Prüfungen

Wir wünschen uns ein sorgenfreies Leben, aber wir leben mitten in den Stürmen des Lebens, in denen auch unser Glaube geprägt wird. Davon berichtet 1.Petr 1,3-9. Dort ist von einer lebendigen Hoffnung die Rede, Hoffnung auf ein unvergängliches Erbe im Himmel. Aber bis dahin erleben wir Prüfungen – wie einst der Apostel Petrus, der sogar zum Verräter an Jesus wurde.

Aber Gott lässt ihn nicht fallen, Jesus wendet sich nicht ab, sondern kommt auf ihn und die anderen Jünger zu. So werden sie wie neu geboren. Dafür sorgt Gott. Die ganze Andacht kann man hier nachlesen.

Ostern – 1.Kor 15,1-6.11

1.Kor 15,1-6.11

Dieser Abschnitt aus dem 1. Korintherbrief  ist etwa 54 nach Christus, also rund zwei Jahrzehnte nach der Auferstehung Jesu, entstanden. Es handelt sich um einen der ältesten Berichte über die Auferstehung Christi. Paulus hat das Geschehene nicht selbst miterlebt, sondern „als Überlieferung empfangen“. „Grundlegend ist: Christus ist für unsere Sünden gestorben, wie es in der Heiligen Schrift steht. Er wurde begraben und am dritten Tag auferweckt“ (3-4). 

Paulus berichtet sachlich und nüchtern, er sagt vorweg, was „grundlegend“ ist und nennt Zeugen: Petrus und die Zwölf. Später habe sich Jesus über 500 Brüdern (!) auf einmal gezeigt. Was ist mit den Frauen?

Matthäus berichtet gut ein Jahrzehnt vorher vom Ereignis am Ostermorgen. Zwei Frauen gehen nach dem Sabbath zum Grab, sie suchen die Nähe zu Jesus. Sie werden Zeuginnen eines Erdbebens, denn der Engel des Herrn kommt, rollt den Stein vor dem Grab weg und setzt sich darauf. Das Grab ist leer. Die Wachen zittern vor Angst und fallen zu Boden. Den Frauen berichtet der Engel von der Auferstehung und sendet sie zu den anderen. Die Frauen sind „erschrocken und doch voller Freude“ (Mt 28,8). 

Die ganze Andacht findest du hier!

Karfreitag – 2.Kor 5,19-21

Das Kreuz mit dem Kreuz

Versöhnen ist schon im Alltag nicht leicht. Nach einem Streit verhärten sich die Fronten, keine möchte vom anderen etwas wissen. Keiner bewegt sich auf den anderen zu. Wie viel Unversöhnlichkeit und Streit bringt auseinander und macht Ehen, Familien und Nachbarschaften kaputt. 

Gott macht es anders. In Jesus wird er Mensch, um den Graben zu schließen. Der Schöpfer wird Geschöpf, wird einer von uns. Gott kommt auf uns zu. Er begegnet Menschen barmherzig, richtet nicht streng nach Aktenlage, sondern bringt zurecht und trägt die Schuld aus der Welt.

„In Christus war Gott selbst am Werk“ (19). Deshalb ist die Kreuzigung Jesu von Nazareth kein bedauerlicher Zwischenfall unter vielen anderen. Vielmehr hat sich Gott in das Leiden und den Tod am Kreuz verstricken lassen. Damit teilt Gott in seinem Sohn den Weg aller Menschen. Er lernt Versuchung, Angst, Sorge und schließlich den Tod kennen. 

In den Riss zwischen Schöpfung und Geschöpf tritt er in Christus selbst. Christus erlebt Gottverlassenheit und stirbt. Alle gottfeindlichen Mächte von Lüge, Unterdrückung und Gewalt arbeiten sich an Jesus ab. Aber ihr Triumph endet in ihrer endgültigen Niederlage. Der Schöpfer weckt Jesus auf. Damit öffnet er in Christus neue Perspektiven für alle, die sich versöhnen lassen und glauben. Durch das Kreuz wird Gott zum liebenden Vater für uns alle.

Die ganze Andacht findest du hier!